„Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“ (LK 12,34).

Diesen Satz hören wir im Evangelium an diesem Sonntag (10.08.). Mich erinnert er an den Märtyrer Laurentius, dessen Fest die Kirche normalerweise an diesem 10.08. feiert. Dieses Jahr wird sein Festtag vom Sonntag verdrängt. 

Der Überlieferung nach war er als Erzdiakon von Rom für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus II. hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius ausgepeitscht und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius diesen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte eine Schar von Armen und Kranken und präsentierte sie als „den wahren Schatz der Kirche“ dem Kaiser. Der Hauptmann ließ ihn deswegen foltern und dann auf einem glühenden Eisenrost hinrichten.

Laurentius stellte den Mitmenschen über das Materielle. Besonders die schutz- und unterstützungsbedürftigen Mitmenschen stellte er als den wahren Schatz der Kirche dar. Für sie gab Laurentius sein Leben. Er tat es, weil sein Glaube ihm die Verheißung schenkt, dass er damit einen Schatz im Himmel bekommt. Aber nicht nur, er tat es auch aus der Gewissheit, bei Gott geborgen zu sein und Anteil zu haben an einem Leben, das bleibt. Weiß sich der glaubende Mensch von dieser Liebe Gottes umfangen, wächst in ihm die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für die Not der Nächsten, für soziale Ungerechtigkeit und das Verlangen sie auszugleichen. Dieses Wissen um den Schatz im Himmel, entzieht unseren Herzen die magnetische Anziehungskraft materieller Güter. Es setzt unseren Wünschen durch die Not und den Mangel der anderen eine nicht beliebige Grenze. Die Praxis des Teilens braucht sehr viel Einfühlungsvermögen und Respekt, damit das, was wir geben können, auch von Herzen angenommen werden kann. So wird uns im Loslassen etwas geschenkt, das uns vor Gott reich macht.

Jesus will, und dazu lädt uns das Vorbild des Hl. Laurentius ebenso ein, dass unser Zusammenleben getragen ist von solidarischer Verbundenheit und Verantwortung.

Von Herzen wünsche ich Ihnen weiterhin eine gesegnete Sommerzeit!

Ihr Br. Laurentius Wenk, Kapuziner

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31. August 2025 | Sonntag

Verabschiedung Reinhard Kemper

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Der Apostel Paulus schreibt von der Vielfalt der Gaben, die von dem einen Geist ausgehen und die kein Privatbesitz sind (s. 1 Kor 12,1-11). Wozu der Geist Gottes nicht alles bewegen kann! Jünger:innen führt er aus dem Rückzug in die Öffentlichkeit, aus der Sammlung in die Sendung.

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